Kristallglasuren
Streng genommen sind sie Fehler, da sie das glasige Gefüge der Glasur stören. Sie sind oft andersfarbig gegenüber dem Rest der Oberfläche und können aussehen wie Sterne oder Blumen. Von ihnen geht ein ähnlicher Reiz aus wie von Edelsteinen, mit denen sie verwandt sind. Sie wachsen während des Brennvorganges in der Glasur und erstarren mit ihr. Über ihre Entstehung gibt es komplizierte Theorien, die auch den „Züchtern“ von Kristallen meist unverständlich bleiben. Es gibt einfach zu viele Faktoren, die ihre Entstehung beeinflussen, so daß das Ausräumen des Ofens jedesmal Überraschungen bringt, manchmal auch negative. Die Reihe der Varianten für mißratene Oberflächen ist lang: Aufkochen, Ablaufen, Festkleben, oder schlicht das Fehlen der erwünschten Kristalle sind nur einige Möglichkeiten.Wenn es um die Herstellung von Kristallglasuren geht, benehmen sich die meisten Keramiker wie Alchimisten, und die Mixtur aus verschiedenen Mineralien gewandelt durch das Feuer zu etwas Neuem und durch den Vorgang des Wachsens fast Lebendigem hat vielleicht auch entfernt etwas mit Magie zu tun.
Oder, wie es Prof. Ralf Busz einmal formuliert hat: